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Selbstvertrauen… Sich selbst zu vertrauen…

Wer hindert uns eigentlich daran? Die Eltern, der Ehepartner, die Familie, der Arbeitgeber, die lieben Kollegen, unsere Vorgesetzte oder Nachbarn? Oder wir selbst?
Das Wort trägt die Antwort bereits in sich: Wir selbst sind es, die uns Vertrauen schenken können – bedingungslos; aber wir selbst sind es auch, die uns selbst unser Vertrauen entziehen können – gnadenlos.

Kannst Du Dich noch an die letzte Situation erinnern, in der Du einen Mangel an Selbstvertrauen hattest? In der Deine Selbstzweifel Dich daran gehindert haben, großartig zu sein? Mir fällt da bei mir sofort eine ein. Und in diesen Situationen läuft das oft ähnlich ab: Das ist dann nämlich so, als säße ich in einer Kiste. Kennst Du das?

Zunächst hat sie die Größe einer Streichholzschachtel, dann öffnet sie sich langsam, liegt auf meinem Arm und ruckzuck verdoppelt sie ihr Volumen, dann verdreifacht sie sich, schließlich verzehnfacht, verhundertfacht sie sich und schwups, sitz ich drin.

Nicht, dass wir uns missverstehen: Mich hat da niemand rein „geschubst“, geschweige denn mich geknebelt und rein gestopft: Nein – ich bin da schon von ganz allein rein gehüpft; kopfüber, todesmutig. Weil es so verlockend war, weil da drin eine zwar unangenehme, dafür aber sichere und bekannte Atmosphäre herrscht. Meine schwarze Kiste ist, wenn sie ausgewachsen ist, eine riesige, hohe und sehr dunkle Kiste, die noch kalt und feucht dazu ist. Weil der Boden aber beheizt ist, mache ich es mir da manchmal gerne gemütlich und suhle mich darin, in meinem Selbstzweifel. Weil das viel bequemer ist, als ehrlich zu mir selbst zu sein und die versteckte Ausgangstür zu finden. In dieser Kiste ist logisches Denken nicht mehr möglich. Es ist auch auf keinen Fall gestattet, auch nur einen netten Gedanken über sich selbst zu formulieren. Nein, diese Kiste hat einzig und allein den Zweck, vorhandene Selbstzweifel größer und stärker zu machen.

Stimmt mit mir jetzt etwas nicht, weil ich hin und wieder ziemlich stark an mir zweifle? Weil ich eigentlich denke, dass andere dies oder jenes doch viel besser machen können?

Dieses Thema begegnet mir so häufig im Coaching und ist unabhängig von Alter, Herkunft, Geschlecht, Beruf, etc.  Manchmal tarnt sich dieses Phänomen als „Fachwissen-Sessel“ und „Alles-gut-Paket“ und man erkennt nicht sofort, dass es sich um Selbstzweifel handelt. Aber das ist oft genau das, was dahinter steckt: Eine Unsicherheit, die mit Fachwissen oder Oberflächlichkeit versucht wird zu überspielen. Dabei ist es nicht schlimm, Selbstzweifel zu haben – ganz im Gegenteil: Es beweist, dass Du eine hohe Reflexionsfähigkeit besitzt. Wichtig dabei finde ich, Wege kennen zu lernen, aus dieser schwarzen Kiste raus zu kommen. Wenn mich meine Selbstzweifel lähmen und daran hindern, etwas großartiges zu bewegen, kenne ich meine Strategien und weiß was, zu tun ist. Ich habe ein ganzes Buch darüber geschrieben und es „Feel your inner poise: Selbstsicher und gelassen Deinen Weg gehen“ genannt.

Selbstvertrauen ist für mich die reinste Form von Vertrauen: Ungeschminktes, pures,
echtes inneres Wissen, dass ich das schon machen werde. Dass alles gut so ist, wie es jetzt ist. Und dass meine Fähigkeiten und Stärken mir helfen, diese oder jene Situation gut zu meistern. Das ist die Basis einer guten Beziehung zu mir selbst.

Mal ehrlich, wenn ich mit meinem Partner*in so umgehen würde, wie ich innerlich mit mir selbst umgehe, wenn ich an mir zweifle; wenn ich so wenig vertrauen würde, wie ich mir selbst manchmal vertraue – was für eine Beziehung wäre das dann? Wenn ich also mal wieder in der großen schwarzen Kiste voller Selbstzweifel sitze, entfernt von all meinen Träumen, Visionen und Wünschen und mich plötzlich das Gefühl von „Weiß nix, kann nix, bringt alles nix“ überkommt, dann retten mich diese Fragen:

„Willst Du mit Dir selbst auf diese Weise so den Rest deines Lebens verbringen? Willst Du eine solche Beziehung führen? Was würdest Du tun, wenn jemand von Deinen Lieben so mit Dir umgehen würde? Wie würdest Du Dich fühlen? Was würdest Du dieser Person entgegnen? Würdest Du so den wichtigsten Menschen in Deinem Leben behandeln?“

Diese Fragen weisen mir den Weg zur Ausgangstür. Indem ich meinen inneren Dialog nach außen trage, indem ich ihn vom Unterbewusstsein ins Bewusstsein hole, indem ich drüber schreibe, spreche, mich auf mein Innerstes besinne.

Dann plötzlich sehe ich diese Tür, die erst nur ganz klein und weit weg ist, dann aber immer größer wird. Ich gehe ein paar Schritte auf sie zu, drücke die Klinke herunter und öffne die Tür. Bevor ich hindurch gehe, schaue ich noch einmal zurück und verabschiede mich bewusst von meinen Selbstzweifeln. Und ich danke ihnen. Und zwar dafür, dass sie mir mal wieder gezeigt haben, was ich alles loslassen darf. Dann gehe ich durch die Tür und betrete meinen persönlichen Raum der Freiheit. Erst bin ich etwas geblendet von der Helligkeit, aber sobald meine Augen sich an das Licht gewöhnt haben, genieße ich den Anblick, die Freude und das Glück aus dem Dunkel ins Licht gegangen zu sein.

Wir kennen uns vielleicht noch nicht, aber ich weiß, dass jeder Mensch einmalig ist. Und das bist Du auch. Erinnere Dich:

Du bist einzigartig, einmalig und wundervoll – so wie Du bist. Und Du trägst alles, was Du brauchst, um das auch zu fühlen und zu zeigen, bereits in Dir. Und nun schaust Du dich noch einmal in Deiner Kiste um, verabschiedest sich von Deinen Selbstzweifeln und betrittst den Raum der inneren Freiheit.

Wie Du den finden kannst? Indem Du achtsam mit Dir umgehst, auf Deinen Akku schaust und dich selbst so behandelst, wie Du Dir wünschtest, von der Liebe Deines Lebens behandelt zu werden.

Denn das bist Du selbst: Der wichtigste und liebenswerteste Mensch in Deinem Leben.

Von Herzen, Deine Gitta

Mehr Inspiration zum Finden Deines Selbstvertrauens gibts in meinem Buch. Gerne begleite ich Dich auch im Rahmen eines Coachings zu Deinem Selbstbewusstsein.